Sandburg der Modernen Kunst

Ein Nachmittag an der Côte d´Azur. Etwas abseits einer berühmten Promenade.

Erstaunen in einem Naturhistorischen Museum. Mensch hatte Wiener Dimensionen erwartet. Doch statt einem Overload an Räumen und Ausstellungsstücken erwartet den willigen Touristen ein einziger Raum hinter der eintrittsfreien Pforte.

Museumchen statt Museum.

Gleicher Nachmittag, gleiche Straße. Kultur, die zweite. Das Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst.  Nicht bloß ein Raum. Diesmal laut Plan ganze vier Etagen im futuristischen Betonkoloss.

Kopfschütteln in der ersten Etage. Mensch denkt an eine Schaufel. Und einen Eimer. Zu seinen Füßen: ein Rechteck aus blauem Sand. Blau. Dominiert den ganzen Raum.
Dennoch. Mensch baut bereits eine Sandburg im Kopf.

Vor lauter unverstandenen Kunstwerken kommt es in der dritten Etage schließlich auch schon zum Déjà-vu. Mensch denkt wieder an den Strand. Eine Schaufel. Ein Eimer. Keine Burg. Nur ein Loch. Ein Loch graben zum Sich-vergraben. Eine wohlige Vorstellung in der Kälte zwischen modernen und zeitgenössischen Werken. Noch dazu mit blauem (Treib-) Sand im Kopf.

Zum Treiben-lassen.

Ein Stockwerk höher. Am Gipfel der ausgestellten Kunst angelangt. An der Cote d´Azur.

Kein Kunstwerk. Nur Ausblick.

Vierte Etage: Terassenmomente.

Besser als alle Kunst der Welt.

Mensch kann Eimer und Schaufel wieder in den Kindheitserinnerungen ruhen lassen.

KW 41/12

izniak 10/2012

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